DELIRIUM ENSEMBLE
Das Delirium Ensemble ist Teil der Delirium-Edition: organisation for tomorrow’s art-Struktur. Das Ensemble besteht aus Mitgliedern unterschiedlicher kulturellen Backgrounds. Das Ensemble wurde zwischen 2014 und 2016 von Wiktor Kociuban, Direktor, Dirigent und Cellist, zusammen mit dem Pianisten und Komponisten Demetre Gamsachurdia gegründet.
Das Delirium Ensemble basiert auf Prinzipien der Gruppenarbeit und präsentiert zusammen mit seinem Dirigenten einen einheitlichen Körper. Es tritt in variablen Formationen von Duos (2.0) kleinere Gruppen (4.0-10.0) sowie in großen Ensembles auf. Jedes Mitglied ist aktiv im Prozess der Projektrealisierung beteiligt und ist somit mitverantwortlich für deren Organisation und Produktion.
Jedes Projekt des Delirium Ensembles ist eine Suche nach neuen Formen der Aufführung. Wir glauben, dass zur Förderung von Kunst die Einbeziehung des Publikums von grösster Bedeutung ist. Wir möchten moderne, multimediale und interaktiv einzigartige Erlebnisse schaffen, die auf Live-Emotionen basieren.
Die Delirium-Edition bietet einen neuen Ansatz, um auf die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft einzugehen. Jeder Rezipient und jede Rezipientin wird aufgefordert, Ereignisse (und somit Kunst) interaktiv mitzugestalten: Fügen Sie eigene Elemente hinzu und entscheiden Sie über den weiteren Ablauf der Performance. Jedes Konzert ist demnach immer einzigartig — und so werden auch unsere Emotionen jedes Mal andere sein!
Wenn Sie sich mit diesen Methoden auseinandersetzen und sich auf die Kunst einlassen, können sowohl PerformerInnen als auch RezipientInnen das sogenannte „Delirium“ erleben. Ein Zustand, in welchem beide Parteien beginnen, selbst zum Prozess zu werden. Die Delirium-Methode ist in der modernen Konzert- und Kunstwelt etwas Besonderes, weil sie viel mehr spezifische Vorbereitung, Aufwand und Zeit abverlangt. Das daraus resultierende Erlebnis kann sowohl das Publikum als auch die PerformerInnen stark berühren.
Das Delirium Ensemble arbeitete bisher mit Komponisten und Komponistinnen wie Georg Friedrich Haas, Chaya Czernowin, Caspar Johannes Walter, Lukas Langlotz, Rudolf Kelterborn, William Dougherty, Marcilio Onofre, Zaneta Rydzewska, Piotr Peszat, Yair Klartag, Adrian Nagel, Iván González, Anda Kryeziu, Eleni Ralli, die Gen.rate Komponistengruppe, Elnaz Seyedi und Demetre Gamsachurdia zusammen. Weitere Gäste, die bislang an wichtigen Projekten mitgewirkt haben sind der Schauspieler Bartłomiej Kwiatkowski, die Tänzerin Iwona Olszowska und der Bildhauer und Performer Irakli Chkhartishvili.
Das Delirium Ensemble trat bereits in Ländern wie der Schweiz, in Polen, Georgien, Brasilien und Deutschland auf. Zu den Kooperationspartnern zählen das Museum der Geschichte polnischer Juden (Warschau, PL), das Europäische Musikzentrum Krzysztof Penderecki (Luslawice, PL), das Nowy Teatr w Warszawie (Warschau, PL), das Festival Warschauer Herbst (PL), die Musik-Akademie der Stadt Basel (CH), das Studio 31 (Basel, CH), das Neue Theater am Bahnhof (Dornach, CH), die Akademie der Künste Berlin (DE) oder die Związek Kompozytorów Polskich (PL).
Das Delirium Ensemble hatte 2018 Premieren für folgende Projekte: „The Hourglass Bleeds Still“ mit Kompositionen von Fausto Romitelli, Chaza Czernowin und Yair Klartag, „Vikarë“ – Musiktheater von Demetre Gamsachurdia, „Embody“ in Zusammenarbeit mit Caspar Johannes Walter & Gen.rate – sowie“Luft“ – die Zusammenarbeit mit Studio 31 und der Musikhochschule Basel mit Kompositionen von Adrian Nagel, Iván González, Anda Kryeziu, Eleni Ralli, Elnaz Seyedi und Caspar Johannes Walter. Alle Stücke waren Aufträge der Delirium-Edition und waren dem Ensemble gewidmet.
Besonders hervorzuheben ist die Aufführung von Morton Feldmans Komposition „Patterns in a Chromatic Field“ in einem speziellen konzeptionellen Rahmen mit projizierten Visualisierungen während des Lublin KODY Festivals 2017 in Polen.
In Koproduktion mit dem Label DUX und dem Schweizer Radio SRF2 Kultur entstand die CD «Oracle’s Blast» (2015) mit fünf neuen Kompositionen für Violoncello und Klavier (Duo Kociuban / Gamsachurdia – Delirium Ensemble 2.0). Kritikern zufolge ist diese Aufnahme „von globaler Bedeutung“.